Die steigende Zahl der Fahrgäste fordert die Bahnbetreiber in Bezug auf die Kapazitäten immer wieder aufs Neue heraus. Die Deutsche Bahn reagierte und lancierte gewaltige Verkehrsprojekte, zu denen auch die Neubaustrecke zwischen Erfurt und Leipzig/Halle im Nordosten von Deutschland gehört. Sie ist Teil des transeuropäischen Eisenbahn-Hochgeschwindigkeitsnetzes von Norditalien über München bis nach Berlin.
Den Umfang des Projektabschnitts VDE 8.2 verdeutlichen die folgenden Zahlen: 123 Kilometer neue Bahngleise inkl. sechs Talbrücken mit 14 Kilometern Länge sowie drei Tunnels mit einer Gesamtlänge von 2 x 15 Kilometern entlasten die bisherige, durch enge Täler und Kurven führende Verbindung.
Die Marti Tunnelbau AG wurde mit dem Bau des Bibratunnels mit einer Länge von 6,466 Kilometern beauftragt. Der Bibratunnel besteht aus zwei Röhren mit einem Durchmesser von rund 9,6 Metern. Im Mai 2008 begannen die Vorbereitungen auf der Baustelle, im Oktober 2008 wurde es richtig laut: die Mineure zündeten die ersten Sprengladungen. Der ambitiöse Terminplan erfordert einen 24 Stunden Betrieb an 7 Tagen die Woche – die Vortriebsarbeiten in konventioneller Spritzbetonbauweise laufen parallel an allen vier Portalen. Der Tunnelausbruch erfolgt in Teilausbrüchen. Zunächst wird die Kalotte mit einer Querschnittsfläche von 55 m2 ausgebrochen. Im unmittelbaren Anschluss erfolgt der Vortrieb von Strosse und Sohle bis der gesamte Querschnitt von 88 m2 ausgebrochen ist.
Die Bauleitung rechnet mit einer durchschnittlichen Leistung von 5,8 Metern pro Tag und Tunnelröhre. Das daraus entstehende Ausbruchmaterial - ca. 1'100'000 m3 - wird mit einem Förderband der Marti Technik AG aus dem Tunnel und über die Voreinschnitte zu den Geländemodellierungen für das Ausbruchsmaterial transportiert. Der Materialabwurf erfolgt aus maximal 6 Metern Höhe, sodass die Staubemissionen auf ein Minimum reduziert werden.
Im Herbst 2010 werden sich die Mineure aus den vier Vortrieben ein erstes Mal die Hände schütteln können, wenn sie in der Mitte der beiden Röhren aufeinandertreffen. Die Innenschale wird Ende 2011 fertiggestellt sein.
Ein gewaltiges Bauwerk wie der Bibratunnel erfordert tiefgehende Kenntnisse im Tunnelbau sowie langjährige Erfahrung im Umgang mit geologisch komplexen Verhältnissen. Die Verantwortlichen der ARGE Bibratunnel sorgen mit grossem Einsatz für einen reibungslosen Ablauf der Arbeiten und eine termingerechte Realisierung.
Ausführende Bauunternehmung
ARGE Bibratunnel
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